Lateinisch
Bei der Auseinandersetzung mit lateinischen Texten erfahren die Schülerinnen und Schüler, dass inhaltliche Aussagen eng mit ihrer sprachlichen Gestaltung verknüpft sind und in verschiedenen Sprachen unterschiedlich ausgedrückt werden.
Durch die Arbeit mit lateinischen Texten schulen sie ihr Sprachbewusstsein, erweitern ihre Ausdrucksmöglichkeiten im Deutschen und lernen, bewusst mit der eigenen Sprache umzugehen. Reflektierende Sprachbetrachtung ermöglicht ihnen, unterschiedliche Funktionsweisen von Sprache als Mittel menschlicher Kommunikation zu erkennen. Gleichzeitig erfahren sie, dass die jeweilige Lebenswirklichkeit Sprache prägt und verschiedene Möglichkeiten des sprachlichen Ausdrucks die Wirklichkeit unterschiedlich widerspiegeln.
Zudem entdecken sie die Verwandtschaft unterschiedlicher Sprachen, indem sie das Weiterwirken des Lateinischen als Basissprache Europas – besonders im Englischen und in den romanischen Sprachen – beobachten und die erworbenen Kenntnisse in ihren Lernprozess integrieren.
Nach dem Abschluss der Spracherwerbsphase beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit literarischen Texten vielfältiger Inhalte, Textsorten und Gattungen aus unterschiedlichen Epochen. Ihnen begegnen grundlegende philosophische Standpunkte, Modelle des Weltverständnisses, unterschiedliche Wertvorstellungen sowie menschliche Verhaltensweisen in wesentlichen Lebenssituationen. Sie erkennen das Spannungsverhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft und ermessen die Bedeutung politischen Handelns für ein funktionierendes Gemeinwesen.